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Bericht
Fit für's Ausland?
Veränderung und Erneuerung bei der Bundeswehr

"Reform ist nichts Neues". Mit dieser provozierenden These begann Oberst i.G. Dr. Rolf Zimmermann seinen Vortrag zur Bundeswehrreform. Er leitet die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg und öffnete 150 Jungredakteuren sein Haus für den 51. jugend presse kongress vom 3. bis 5. Mai 2002.

Es ist erst wenige Jahre her, als die Bundeswehr noch an der innerdeutschen Grenze den Soldaten der NVA gegenüber stand und der Eiserne Vorhang als äußerste Verteidigungslinie der NATO galt. Seit der Wiedervereinigung hat sich der Aufgabenbereich des Militärs allerdings grundlegend geändert. Im Rahmen internationaler Militäraktionen werden die Streitkräfte zur Bekämpfung von Terrorismus, Friedenssicherung und Unterbindung des Drogenhandels rund um den Erdball eingesetzt.

Dies stellt völlig neue Herausforderungen an Mensch und Material, so der Kommandeur. Deshalb beschloss die Bundesregierung eine umfassende Reform mit dem Ziel, die Bundeswehr fit zu machen für die neuen Aufgaben. Einerseits wird die Zahl der Wehrpflichtigen auf 55.000 Mann reduziert, die Dauer des Wehrdienstes von 10 auf 9 Monate herabgesetzt - andererseits wird die Zahl der für Auslandseinsätze verwendbaren Soldaten von 50.000 auf 150.000 Mann verdreifacht, da sie künftig eine wesentlich größere Rolle spielen werden als heute.

Durch spezielle Trainings- und Übungseinheiten sollen die Truppen auf ihre verschiedensten Einsatzressorts vorbereitet werden: In reellen Geländeübungen werden die Soldaten vor Auslandseinsätzen umfangreich getestet, Militärseelsorger zur Betreuung der Soldaten rekrutiert, Sondereinsatzkommandos auf spezielle Szenarien wie Geiselnahmen, Hausbesetzungen etc. ausgebildet. Und nicht zuletzt werden sie in Strausberg auch geschult im Umgang mit Journalisten, vom einfachen Interview bis zum TV-Auftritt.

Um die Soldaten bestmöglichst in der Ausführung ihrer Einsätze zu unterstützen, finden umfangreiche technische Neuanschaffungen statt, die sich auf das gesamte Spektrum der deutschen Streitkräfte erstrecken: Neben dem umstrittenen Erwerb des neuen Militärtransporters A 400M und des Kampfhubschraubers Tiger investiert das Verteidigungsministerium in neue Bodenaufklärungsfahrzeuge und in eine von den Amerikanern unabhängige, orbitale Satellitenaufklärung in europäischer Kooperation. Die Bundesmarine wird bald unterstütz durch moderne Brennstoffzellen-Unterseeboote und Tender, die in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt werden.

Dies zeigt einen weiteren Schwerpunkt der Reform der Streitkräfte: Durch intensive Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen sollen neue Technologien günstiger und effektiver hergestellt werden als bisher, Teile der Bundeswehr sollen privatisiert werden. Dies ist vor allem bei unrentablen Bereichen wie der Kantine äußerst sinnvoll.

Doch nicht nur eine Kooperation mit der Wirtschaft ist angestrebt. Die gesamte Bundeswehr soll nach dem Vorbild eines Wirtschaftsunternehmens effizient organisiert werden: Teilbereiche der Truppe erhalten erweiterte Befugnisse und werden dadurch vor allem in der Einteilung ihres Budgets von den höheren Dienststellen unabhängiger, als es heute der Fall ist. Dadurch erlangen sie weitgehende Freiheiten von anderen Truppenteilen.

Die Veränderungen im Zuge der Reform dienen letztendlich nur einem Zeck: Die Bundeswehr soll Zug um Zug vollständig umstrukturiert und modernisiert werden, um die Anforderungen meistern zu können, die ihr in Zukunft gestellt werden.

Die Bundeswehr ist überzeugt, dass sie den gestiegenen Anforderungen durch die Umstrukturierung gerecht wird. Die Regierung kann so den Bündnisverpflichtungen nachkommen und aktiv mithelfen, den internationalen Frieden zu sichern.

Karina Furnier, Kilian Hilpert, Markus Walther

 
 


 

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